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Reflexion, Leistung & Inklusion



Vollständiger Titel:

Reflexion, Leistung & Inklusion. Qualifizierungserfordernisse für einen reflexiven Umgang mit Leistung in der inklusiven Sekundarstufe.

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Kürzel:

ReLInk

Bildungsbereiche:

Sekundarstufe

Leitung & wissenschaftliche Mitarbeiter_innen:

Leitung:

Teilprojekt A: Prof. Dr. Michael Urban1 (Verbundkoordinator)

Teilprojekt B: Prof. Dr. Rolf Werning2, Jun.-Prof. Dr. Jessica Löser3

Teilprojekt C: Prof. Dr. Martin Heinrich4


Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen:

Teilprojekt A: Jonas Becker1

Teilprojekt B: Ann-Kathrin Arndt2

Teilprojekt C: Ramona Lau4 (Wissenschaftliche Angestellte), Dr. Anika Lübeck4

 

1 Goethe-Universität Frankfurt / Institut für Sonderpädagogik

2 Leibniz Universität Hannover / Institut für Sonderpädagogik

3 Georg-August-Universität-Göttingen / Institut für Erziehungswissenschaft

4 Universität Bielefeld / Wissenschaftliche Einrichtung Oberstufen-Kolleg

Kurzbeschreibung:

Aufgrund sich unterscheidender funktionaler Logiken von „Leistung“ und „Inklusion“, angesichts des nach Leistung differenzierenden Schulsystems sowie einer verstärkten Leistungsorientierung und -messung können „Inklusion“ und „Leistung“ in ein Spannungsverhältnis zueinander geraten. Aus sozialkonstruktivistischer Perspektive ist hierbei „Leistung“ nicht einfach gegeben, sondern wird in der Schule hergestellt und ist verwoben mit verschiedenen sozialen Differenzkategorien. Das Projekt kennzeichnet ein Forschungs- und Entwicklungsdesign: In der Forschungsphase wurde im Rahmen einer qualitativen Studie an je zwei Gesamtschulen und Gymnasien fokussiert, wie Leistung und leistungsbezogene Differenz hergestellt und bearbeitet wird. Daran anschließend wurden in der Forschungs- und Entwicklungsphase kasuistische Materialien entwickelt und in der Aus- und Fortbildung erprobt. Zudem erfolgten auf dieser Basis konzeptionelle Überlegungen für eine längerfristige schulinterne Lehrer_innenfortbildung (SchiLf) zum reflexiven Umgang mit Leistung in inklusiven Schulen.

 

Downloads:
Aktivitäten im Rahmen der Förderlinie (PDF)
Video des Projekts

Schlagworte:
Leistung, Reflexion, zieldifferenter Unterricht, Sequenzanalytische praxisreflexive Kasuistik, Aus- und Fortbildung

Zielgruppen:

Praktizierende Lehrkräfte (in der inklusiven Sekundarstufe), angehende Lehrkräfte verschiedener Lehramtsstudiengänge, Fortbildner_innen

Fragestellung:

Das Projekt fragt übergeordnet danach, wie Lehrkräften ein reflexiver Umgang mit Leistung in der inklusiven Sekundarstufe ermöglicht werden kann.

Vor dem Hintergrund dieser übergeordneten Fragestellung wird insbesondere der Umgang mit der (erweiterten) Leistungsheterogenität im zieldifferenten Unterricht und damit die Aushandlung des Passungsverhältnisses von jeweils (individuell) zugeschriebenen Leistungen und Standards bzw. institutionellen, z.B. curricularen, Leistungserwartungen vertiefend betrachtet. Nicht nur bezogen auf die Zieldifferenz zeigen sich mit Blick auf Leistung und Inklusion verschiedene Widersprüche, Spannungsverhältnisse und Dilemmata, in denen Lehrkräfte agieren müssen. Hieran schließen sich Fragen der Gestaltung von Formaten der Reflexion dieser Widersprüche in die Aus- und Fortbildungen von Lehrkräften an. Übergeordnet sind damit folgende Fragen bedeutsam:

(F1) Was bedeutet es, wenn „Leistung“ und „Inklusion“ mit ihren unterschiedlichen funktionalen Logiken bzw. programmatischen Zielsetzungen in der Schule aufeinandertreffen?

(F2) Wie werden leistungsbezogene Differenzkonstruktionen in der inklusiven Sekundarstufe relevant?

(F3) Welche Reflexionsimpulse können mit kasuistischen Materialien zu Leistung und Inklusion in Formaten der (praxisreflexiven) Fallarbeit in der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften angestoßen werden?

Methodisches Vorgehen:

In der Forschungsphase erfolgte an den Standorten Frankfurt und Hannover qualitative Untersuchungen an insgesamt zwei Gesamtschulen und zwei Gymnasien. Orientiert an den Prinzipien der Grounded Theory Methodologie fanden im Rahmen einer fokussierten Ethnographie Phasen teilnehmender Beobachtung statt. Diese wurden um episodische Interviews mit Schüler_innen, Lehrkräften und vereinzelt weiteren pädagogischen und therapeutischen Fachkräften, außerdem um Audioaufnahmen verschiedener Gesprächsformate, sowie Dokumente wie z.B. Zeugnisse/Lern- und Entwicklungsberichte ergänzt. Die Analysen der Daten erfolgen mittels Kodierstrategien der Grounded Theory Methodologie, ergänzt um Strategien der Situationsanalyse.

In der Forschungs- und Entwicklungsphase wurden auf Basis der Ergebnisse der Forschungsphase kasuistischen Materialien konzipiert. Diese kasuistischen Materialien wurden mit der Methode der sequenzanalytischen praxisreflexiven Kasuistik in Fortbildungsworkshops mit Lehrkräften verschiedener Schulformen sowie Fortbildner_innen in Kooperation mit verschiedenen Einrichtungen der Lehrer_innenfortbildung erprobt. Diese Erfahrungen sowie Argumentationsmusteranalysen von Interviews mit Fortbildungsteilnehmenden wurden für konzeptionelle Überlegungen zu einer längerfristigen schulinternen Lehrer_innenfortbildung zum reflexiven Umgang mit Leistung in inklusiven Schulen fruchtbar gemacht. Mit Blick auf die erste Phase der Lehrer_innenbildung erfolgte der Einsatz der kasuistischen Materialien unter Rückgriff auf die sequenzanalytische praxisreflexive Kasuistik in verschiedenen Lehrveranstaltungen in unterschiedlichen Lehramtsstudiengängen. Zudem wurde im digitalen Sommersemester 2020 eine digitale (lehramtsübergreifende) Fallarbeit konzipiert und erprobt.

Schlagworte:
Forschungs- und Entwicklungsdesign, Grounded Theory Methodologie, Fallarbeit, sequenzanalytische praxisreflexive Kasuistik, Argumentationsmusteranalyse

Förderkennzeichen:

01NV1710A-C

Laufzeit:

01.11.2017 - 31.03.2021

Universitäten:

Externe Links:

Zentrale Homepage des Verbundprojekts
Goethe-Universität Frankfurt (Standort der Verbundkoordination)

http://www.uni-frankfurt.de/55961590/ReLInk

Kontakt/Postadresse:

Teilprojekt A:
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Institut für Sonderpädagogik
Fachbereich Erziehungswissenschaft
Theodor-W.-Adorno-Platz 6
60323 Frankfurt am Main

Teilprojekt B:
Leibniz Universität Hannover
Philosophische Fakultät
Institut für Sonderpädagogik, Abteilung Inklusive Schulentwicklung/Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen
Schloßwender Str. 1
30159 Hannover

Teilprojekt C:
Universität Bielefeld
Wissenschaftliche Einrichtung Oberstufen-Kolleg
an der Universität Bielefeld
Universitätsstraße 23
33615 Bielefeld


Kontakt Projektkoordination:

m.urban@em.uni-frankfurt.de